DIENEN? NEUE ANSICHTEN EINER SKLAVIN.

Ich hab nun einige Wochen nichts geschrieben, was einfach daran lag, dass es nicht so viel zu Berichten gab, da wir in der letzten Zeit nicht wirklich dazu gekommen sind Sessions abzuhalten, über die es sich zu berichten lohnt. Allerdings habe ich, als ich mit einem guten Freund korrespondiert habe, festgestellt, dass sich eine Ansicht bei mir angefangen hat zu ändern.

Wir Ihr ja alle wisst (wenn Ihr meine Tagebucheinträge mitverfolgt habt), bin ich eigentlich für Gleichberechtigung in Beziehungen was die täglich zu erledigenden Aufgaben der Gemeinschaft an geht. Klar, wenn Einer mehr im Job zu tun hat, dann übernehmmen die Anderen selbstverständlich auch mehr Aufgaben im Haushalt oder unterstützt die Partnerin durch kleine Aufmerksamkeiten wie Kaffee bringen oder mal die Verspannungen aus den Schultern massieren. Anderes Verhalten oder dem widersprechende Befehle empfand ich noch vor nicht all zu langer Zeit als „Ungerecht“.

Nun ist mir beim Schreiben mit meinem guten Freund aufgefallen, dass sich dieses Gefühl, über das ich letztens noch hier geschrieben hatte nach dem die Herrschaft mich ein paar Tage hat richtig Dienen lassen, abgeschwächt hat. Warum? Wie ist das so still und heimlich passiert? Widerspricht es doch eigentlich völlig meiner Grundeinstellung. Fragen, über die ich natürlich sofort nachdenken musste.
Als Erstes sei gesagt, dass ich im Moment wieder mal irrsinnig viel im Job zu tun habe – und das Wetter setzt mir zu. Ich bin seit Wochen oft müde (Krankheit ist ausgeschlossen, ich war deswegen schon beim Arzt und der meinte, das ginge vielen so und läge wohl an dem ständigen auf und ab vor unserer Haustür, das würde bei einigen einfach auf den Kreislauf gehen) und würde am liebsten nur auf dem Sofa rum lungern. Aus dem Grund läuft auch wegen Zeitmangels nicht so viel mit bahnbrechenden neuen Erlebnissen in unserem Keller.
Lady Mellanie hingegen hat eigentlich gerade nicht ganz so viel zu tun und schiebt ehr ne ruhige Kugel.

Was hat sich aber in den letzten Wochen geändert? Vielleicht werdet Ihr mich nun auslachen weil es doch irgendwie nur Kleinigkeiten sind, aber ich finde es beim darüber Nachdenken schon irgendwie als Indikatoren eines kleinen Sinneswandels, gerade vor dem Hintergrund, dass meine Herrschaft im Moment eigentlich viel weniger zu tun hat als ich und dadurch die Verteilung anders sein müsste als sie es ist.
Um ein paar dieser Kleinigkeiten mal aufzuzählen:

- Wenn wir zusammen im Arbeitszimmer sitzen, bin ich die, die für mich und sie die Getränke holt. Wenn sie einen Kaffee oder einen Tee möchten, dann schicken sich mich in die Küche ihnen einen zu holen.
- Ich bereite immer unser kleines Mittagessen (ein paar Brote) zu und serviere es (und räume auch wieder alles ab).
- Sie schicken mich oft ihnen Dinge zu bringen – hol mir meine Schuhe; bring mir mal das Telefon; etc.
- Oder Dinge zu erledigen – räum mal das Wohnzimmer auf da siehts ja aus wie Sau; ich brauch morgen diese Hose und die ist dreckig, kümmere dich darum; etc.

An sich nichts Großes und außerdem auch zumindest was das Erledigen von Dingen angeht nicht ständig, aber doch ganz eindeutig ein Verschub in die Richtung, dass ich mehr im Haushalt mache als sie und sie vor allem mehr bediene. Klar bringen sie mir auch einen Tee mit, wenn sie von unten ins Arbeitszimmer hoch kommen, aber das ist vielleicht ein von zehn Mal bei denen sie mich schicken.
Und was soll ich sagen. Mir ist das bis jetzt gar nicht so bewusst aufgefallen. Jedenfalls nicht in der Hinsicht, dass ich mich „Ungerecht“ behandelt gefühlt hätte, oder mein „Gerechtigkeitssinn“ angesprochen hätte.
Ich hab das Gefühl der Herrschaft etwas gutes zu tun und ihnen Arbeit ab zu nehmen. Ich zeige ihnen damit, wie sehr ich sie liebe – Taten sind eben doch mehr als Worte. Auf der anderen Seite macht es mich natürlich auch unterschwellig schon an – sie befehlen, ich gehorche. So gehört es sich ja auch in unserem erotischen Spiel. Das hat es aber allerdings beim „Dienen“ auch schon vorher getan, nur dass eben irgendwann mein Gerechtigkeitssinn mit ins Spiel kam und angefangen hat die Erotik zu kippen.
Der bleibt aber im Moment aus. Vielleicht weil das alles ganz langsam und nach und nach passiert ist. Erst kam noch ab und zu ein „Bitte bringst du mir einen Tee“ jetzt ist es immer ein „Jenny, hol mir einen Tee“. Vielleicht auch weil ich einmal das Extrem kennengelernt habe und das dagegen wirklich nicht so viel ist was ich im Moment mehr tue als sie (dafür allerdings schon über längere Zeit). Vielleicht ist auch die ständig noch steigende Liebe zueinander der Grund, oder das eigene Aufgehen in der Beziehung an sich. Vielleicht ist es auch einfach nur das vor Liebe und Zuneigung strotzende Lächen meiner Herrschaft, wenn ich ihnen die Tasse auf den Tisch stelle, ihnen die Schuhe hole und anziehe, oder ich ihnen stolz berichte, dass das Chaos im Wohnzimmer beseitigt ist. Vermutlich ist es eine Mischung von allem.
Bleibt ab zu warten wie sich das alles in Zukunft entwickelt. Wird ein weiteres „Niemals“ der Sklavin Jenny fallen? Fällte es schon? Und wenn ja wie weit wird es fallen, bzw. wie weit beabsichtigt die Herrschaft es fallen zu lassen?
Wir werden es über Kurz oder Lang sehen.

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