Am letzten Samstag hatten wir mal wieder angekündigten Besuch zum Essen, Rene und Anna (mein erster Dom und seine Sub). Wie ich in einem anderen Beitrag schon mal geschrieben habe, sind die beiden die einzigen mit denen wir verkehren, die – natürlicherweise da mein Ex-Dom – von unseren Neigungen wissen und bei denen seit Sylvester vor zwei Jahren die Ausnahmen „nicht wenn Gäste zu Besuch sind“ aus meinen Regeln keinen Bestand haben, also das volle Regelwerk trotz Besuch gilt.
Bisher war es aber so, dass wir uns meist dann doch irgendwo draußen getroffen haben, beziehungsweise wir im Sommer ehr mal im Garten gemütliche Pool-Nachmittage verbracht haben (und da fallen einige Regeln eben dann doch wieder aus). So ein richtiges Erlebnis wie damals ist also bisher nicht mehr wirklich vorgekommen. Entsprechend groß war meine Aufregung vor diesem Abend, da mir klar war, dass er bestimmt ähnlich wie damals an Sylvester ablaufen würde und der war wirklich spannend und sehr erotisch. Unterm Strich war es zwar auch schon so eine Art „Vorführung“ gewesen, die zu dem Zeitpunkt auch noch auf meiner mittlerweile gestrichenen NoGo-Liste zu finden war, aber der Grund weshalb dieser Punkt auf der Liste zu finden war – das sich erhöhenden Outing-Risiko – war wiederum quasi nicht gegeben. Rene gehörte schließlich schon vorher zum kleinen Kreis derer, die mich real kannten und sehr genau über meine Neigungen bescheid wussten und auch Anna, seine Freundin, war schon länger eingeweiht. Es war mir zwar schon irgendwie peinlich gewesen, aber auf der anderen Seite hatte Melli mir damit auch eine Fantasie – die ich sonst vermutlich erst mal nicht ausprobiert hätte – erfüllt und abschwächend kam noch hinzu, dass ich nicht mal nackt gewesen war, wobei sowohl Rene meinen Körper zu genüge und von allen Seiten in diesem Zustand kannte und auch Anna mich, durch diverse Treffen am heimischen Pool (ich liebe Nacktbaden), in dieser Variante gesehen hatte.
Aber genug der Vorgeschichte. Wie bereits erwähnt, hatten wir uns zu siebt für den Samstag bei uns zum gemeinsamen Kochen, anschließendem Abendessen und nachträglichem Filmschauen verabredet. Ich überspringe an dieser Stelle mal den ganzen Wahnsinn des Einkaufens und der „was sollen wir nur kochen?“ Frage, die Lady Mellanie und ich zu lösen angeboten hatten. Letztendlich entschieden wir uns für einen kleinen gemischten Salat mit gebratener Hähnchenbrust als Vorspeise, Forelle Blau in Alufolie aus dem Backofen (mit viel Butter, Kräutern und Knoblauch – lecker!!) mit frischem Baguette und als Dessert später beim Fernsehen eine weiße Mousse. Neugierig wie ich bin stellte ich meiner Herrschaft im Vorfeld natürlich die Frage, ob Anna und ich diesmal auch am Tisch essen dürften – also sitzend und nicht am Tisch auf dem Boden kniend – und zu meiner Überraschung bejahte Melli dieses. Das freute mich verständlicherweise ungemein, denn bei so einem tollen Essen wollte ich nur ungern ab und zu mal ne Gabel abbekommen, sondern vielmehr die Speisen gemütlich sitzend in mich rein schaufeln… ähhh genießen meine ich natürlich selbstverständlich.
Wir schafften es also gerade so rechtzeitig um drei zurück zu sein – verabredet waren wir für vier -, um nach dem schweißtreibenden Reintragen des Einkaufs vielleicht noch kurz durchzuatmen zu können und es uns auf dem Sofa für ein paar Minuten gemütlich zu machen – und ich musste mich ja vorher auch noch umziehen, denn in Straßenklamotten, soviel war mir schon klar, würde ich den weiteren Tag bestimmt nicht verbringen.
Ich entledigte mich also erst mal der Selbigen im Flur vor dem Spiegel und betrachtete mich wie immer dabei, brachte meine Kleidung ordentlich zusammengefaltet nach oben, holte im Anschluss Halsreif, Manschetten und die Schenkelbänder des Keuschheitsgürtels aus der Kommoden-Schublade, und begab mich zu Melli in die Küche, die noch dabei war die letzten Lebensmittel unseres Einkaufs zu verstauen. Ich kniete mich neben einen Stuhl des Küchentischs und wartete mit gesenktem Kopf darauf, dass meine Herrin sich neben mich setzen und mir das ihr von mir Angereichte anlegen würde. Doch das einzige was ich aus meinen Augenwinkeln sah waren ihre verdammt langen Beine, wie sie sich ohne ein begleitendes Wort aus der Küche entfernten. Geduldig blieb ich an Ort und Stelle unbeweglich in meiner eingenommenen Position. Hundertprozentig war ich mir zwar nicht sicher, aber ich ging davon aus, dass sie mir meine Abendgarderobe holen würde.
Wenig später – eine gefühlte Ewigkeit für mich – wurde dieses dann auch zur Gewissheit. Im Gegensatz zu den vorhin erst die Küche verlassenden langen Beinen in Jeans und Turnschuhen, kamen diese in einer eng sitzender schwarzer Lederhose und hochhackigen Stiefeln zurück. So mag ich es huschte es durch meinen Kopf und ich stellte mir schon vor, wie ich im Laufe des Abends bestimmt irgendwann neben ihr knien und meinen Kopf an sie und das Material schmiegen würde! Ich versuchte die erotischen Gedanken zu verdrängen – wo sollte das nur enden.
Die heißen Beine – oder besser der Rest oberhalb davon (meine Augen hefteten nur an den für mich sichtbaren Gliedmaßen) – legten vorsichtig einen gemischten Stapel aus Latexkleidung und diverser anderer Dinge auf den Tisch. Wie ich bei gesenktem Kopf und Blick auf ihren Extremitäten diese Aussage treffen konnte? Ganz einfach, ich sah die Beine eines Latex Catsuits vom Tisch baumeln und hörte zusätzlich Metall auf Holz fallen – eindeutig ein Geräusch, dass ich noch nie und auch diesmal nicht mit irgendeinem meiner Kleidungsstücke in Verbindung bringen konnte. Ein kleiner Schauer der Erwartung und Erregung durchfuhr meinen Körper und sorgte für ein wenig Gänsehaut auf meinen Armen.
Kommentar hinzufügen
Kommentare