Es verging noch eine ganze Weile in der ich so da stand. Eigentlich kann es gar nicht so lange gewesen sein, aber mir kam es wie eine kleine Ewigkeit vor, denn ich fing schon damit an, meine Beine abwechselnd zu belasten. Das Anstarren meiner Herrin hatte ich mittlerweile aufgegeben. Ich musste resignierend akzeptieren, dass ich eine Reaktion nicht bekommen würde. Endlich läutete es an der Tür. Rene und Anna schoss es mir durch den Kopf. Wer auch sonst?
Meine Herrin verließ das Sofa ohne mich eines Blickes zu würdigen und begab sich zur Haustür. Wenig später hörte ich Stimmen aus dem Flur. Allerdings nur Renes, Vitalis und Mellis, von Anna war nichts zu vernehmen. Ich versuchte angestrengt zu Lauschen, aber zu verstehen war rein gar nichts. Ich verfluchte die verschlossene Tür zwischen Wohnzimmer und Eingang und mein dann doch nicht so tolles Gehör, das anscheinend nicht in der Lage war, dieses garantiert wichtige Gespräch mit Informationen über den kommenden Nachmittag und Abend zu erfassen. Blödsinn, dachte ich dann wieder bei mir. Anna ist ja bestimmt da draußen – auch wenn ich sie nicht hören kann – und die Drei wären garantiert nicht so doof das ganze nicht vor mir, aber vor ihr zu besprechen.
Die Tür ging auf und Rene schritt hindurch. Anna hinter ihm – geführt an einer um ihren Hals liegenden Kette. Und auch ansonsten hatte ich ein leichtes Déjà Vu. Knebel, zwar kein Harness aber Ball, bauchfreies Top, gut, Minirock statt Hotpants, aber auch eine Kette um die Taille und ich wettete, um ihre Handgelenke, die auf dem Rücken für mich nicht einsehbar waren, würden sich Handschellen winden. Unsere Blicke trafen sich. Fragend, ein wenig mulmig, aber doch auch freudig uns zu sehen, schauten wir uns in die Augen. Meine Herrschaft, die hinter ihr den Raum betrat nahm ich gar nicht mehr wahr. Rene führte seine Sub und Sklavin zwei Meter neben mir an die Wand, genau unter die Stelle, an der ein zweiter Innengewindeanker für die Aufnahme einer weiteren Öse versenkt war. Für die, die es interessiert, genau unterhalb dieser oberen Anker sind noch welche kurz oberhalb des Bodens in der Wand eingelassen, so dass meine Herrschaft mich mit gespreizten Armen und Beinen im Wohnzimmer an die Wand binden kann, oder ich mit gespreizten Armen da sitzen muss, oder mein Halsreif auch mal an einer der Unteren befestigt wird, etc. etc. etc. Es gibt echt tausend Verwendungen für allein schon nur diese vier Befestigungen die wir im Haus haben.
Aber zurück zur armen Anna. So wie auch bei mir wurde eine Öse in das Gewinde gedreht und ihre Kette straff nach oben gespannt und abgeschlossen. Rene packte sie mit einem Arm um die Hüfte und gab ihr mit der flachen Hand noch ein paar heftige Klapse auf ihren Hintern. Anna schrie gedämpft in ihren Knebel und Sabber tropfte ihr vom Kinn. Ich schaute Mitleidig zu ihr und als mein Blick meinen Ex-Freund traf, grinste er mich breit an. „Ich freu mich auf den heutigen Abend mit euch beiden.“ Oh je dachte ich mir und das mulmige Gefühl verstärkte sich. Eigentlich war es ja eine ganz normale Aussage die auch zum Kinogehen oder sonst einer normalen Abendaktion passen würde, aber das Grinsen in seinem Gesicht sagte mir, dass er sich freuen würde, ob das auch für Anna und mich zutreffen würde, würde auf einem ganz anderen Blatt stehen.
Sir Vitali platzierte eine große Sporttasche, genau wie eine von meinen die ich früher in meinem Kleiderschrank stehen hatte, neben ihm. „Die hast du im Flur vergessen, Rene.“. Gut, das war also sogar eine von meinen, oder besser eine von unseren. Rene und Ich hatten früher unser ganzes Spielzeug in einigen dieser Taschen bei mir im Kleiderschrank stehen – bei der Trennung hat er seine natürlich mitgenommen. So hat einen nun ihren Weg zurück gefunden. Ich musste lächeln. „Danke Vitali!“. Rene bückte sich und öffnete den langen Reißverschluss. Latexkleidung, Knebel, diverse Manschetten und Fesselmaterial und noch viele mehr kam zum Vorschein, als er sie vor der gefesselten Anna ausleerte. Der Abend würde garantiert lustig werden, schoss es mir Iroanietriefend durch die Windungen meines Gehirns. Und dann stand plötzlich wie aus dem Nichts meine Herrin vor mir und legte mir eine ähnlich große Menge zu Füßen. Vom Küchentisch – dafür war das also.
Ich blickte sie zum zweiten mal an diesem Tag fragend an und das immer noch anhaltende mulmige Gefühl verstärkte sich ein weiters Mal um einige Stufen. Sie grinste mich an und wies mit dem Kopf in Richtung Rene. Ich warf einen Blick zu ihm hinüber und sah, dass er gerade damit beschäftigt war, Anna die Handschellen ab zu nehmen. Sie spürte anscheinen, dass ich sie an sah und schaute aus den Augenwinkeln zurück. Ich erkannte ein ganz klein wenig Panik in ihrem Blick – sie schaute immer wieder zwischen mir und dem Stapel auf dem Boden hin und her. Irgendetwas wollte sie mir zeigen. Ich betrachtete den Stapel etwas genauer. Hose oder Catsuite, Overknees waren zu erkennen, ich würde auch auf eine Latexmaske tippen, die da am Rande lag und… scheiße… nein…
Bevor sich in meinen Gedanken das große Entsetzen vollständig ausbreiten konnte wurden sie von einem Befehl jäh unterbrochen. „Ausziehen“ hörte ich von neben mir. Ich blinzelte, meine Gedanken waren wie weggewischt. Die Praxis überholte in diesem Moment die Theorie. Es war zwar Rene der den Befehl ausgesprochen hatte und er war eindeutig an Anna adressiert, aber schlagwartig wusste ich, dass das was sie befohlen bekam, würde eins zu eins auch mir befohlen werden – und ich war mir auch ohne nachsehen zu müssen sicher, dass in dem Stapel auf dem Boden vor mir ganz genau das Gleiche lag, was ich gerade in ihrem entdeckt hatten. Das Blut schoss mir ins Gesicht.
Ich wendete meinen Kopf ab und schaute zu Boden – teils vor vorauseilender Scham, teils weil ich es Anna leichter machen wollte wenn ich nicht auch noch hinschaute, oder vielleicht wollte ich auch einfach nicht sehen, was ich gleich selbst machen musste – frei nach dem Motto was ich nicht sehe passiert auch nicht. Meine Gedanken setzen wieder ein. Ja, wir hatten uns schon alle nackt bei Sonnen und Baden im Pool gesehen, aber das hier war eine ganz andere Nummer! Aus irgendeinem Grund schämte ich mich davor, mich so vor Rene, nein, eigentlich noch mehr vor Anna, zu entblößen. Und es war eigentlich nicht mal das Ausziehen wie mir bewusst wurde, es war die Situation in der ich es tun sollte und vor allem das, was beim Anziehen danach kommen würde.
Ein Schatten verdunkelte mein Sichtfeld. Ich schaute nach oben und mein Blick traf den meines Herrn, die dicht neben mich getreten war. Ich bettelte ihn mit meinen Augen an das nicht zu tun, aber er packte meinen Knebelharness mit einer Hand unterm Kinn und zwang mich dazu den Kopf wieder in Richtung des Geschehens zu drehen. Leise hörte ich seine liebliche aber in dem Moment harte und unnachgiebige Stimme und spürte seinen Atem an meinem Ohr, wie er über meine Haut strich: „Sieh hin, schau es dir ganz genau an. Sieh wie sie sich Schämt obwohl sie keinen Grund dazu hat. Sieh wie sie zögert, sich eigentlich schon widersetzt. Aber glaube mir, sie wird es im Nachhinein genießen und geil finden und dir wird es ganz genauso gehen meine kleine Jenny. Also möchte ich, dass du uns nicht so blamierst wie Anna es mit Rene gerade vor dir und uns tut. Wenn du heute nicht augenblicklich nach unseren Befehlen spurst, – und damit meine ich jeden Einzigen den wir heute noch aussprechen werde – dann lege ich dich vor den Augen von Anna und Rene auf den Bock und werde dir deinen kleinen Arsch so mit dem Rohrstock versohlen, dass du morgen nicht sitzen kannst!“.
Ich wusste das er das ernst meint und mir wurde heiß und kalt zugleich.
Ich versuchte einen Blick von Anna zu erhaschen. Sie war ebenfalls knallrot angelaufen und ihrem an Rene gerichteten flehenden und unsicheren Blick zufolge fühlte sie sich ungefähr genauso wie ich. Rene stand vor ihr und fixierte sie mit seinen Augen. Dann zischte seine Hand durch die Luft und traf Anna klatschend auf der Wange. „Ausziehen habe ich gesagt“, seine Stimme war leise, völlig neutral aber bestimmend, „Sofort!“. Selbst mir, die ich nicht angesprochen war lief es eiskalt den Rücken herunter. Eine weitere Ohrfeige folgte. Anna starrte ihn an, senkte dann aber den Blick und griff nun langsam nach ihrem kurzen Rock und noch langsamer fing sie an den Reißverschluss an der Seite ein wenig zu öffnen. Einen kurzer schamvollen Blick aus den Augenwinkeln von ihr in meine Richtung entgegnete ich mit einem ein klein wenig gequältem Lächeln – ob das ihr wie beabsichtigt ein bisschen Mut machen konnte wusste ich nicht. Doch noch bevor ihr Minirock ihre Beine herunterrutsche, war ich völlig von der Situation in den Bann gezogen, musterte ihren Körper, starrte auf ihre Hände, ihren Arsch und genoss es, wie sie den Stoff langsam herunter streifte, sog ihre in der Luft liegende Scheu in mich ein, versetze mich Gedanklich in ihre Situation, die mich auch gleich ereilen würde. Als ihr erstes Kleidungsstück zu Boden fiel, wusste ich das mein Herr mit seiner Behauptung recht behalten würde
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